Auszüge aus:

"Heimtierhaltung Chancen und Risiken für die Gesundheit
vom Robert Koch Institut Berlin/Statistischem Bundesamt"

... eine Zusammenfassung verschiedener Studien.

Als positive Seiten der Tierhaltung werden in Studien vor allem genannt:

  • wesentlich erhöhte Lebensfreude durch Kontakt mit dem Tier und ggf. Verantwortung für die Pflege des Tieres,
  • vermehrte körperliche Aktivität durch Bewegung zusammen mit dem Tier,
  • vermehrte Sozialkontakte über das Tier


Diese Einflüsse wirken sich durch die Haustierhaltung nachweislich auch günstig auf die Gesundheit aus. So wurde in den Untersuchungen bei Tierhaltern Folgendes festgestellt:

  • Eine höhere Selbstzufriedenheit, Selbstachtung und ein höheres Selbstvertrauen.
  • Tiere werden zu Kommunikationspartnern - was besonders in Singlehaushalten einen positiven Effekt zeigt.
  • Das Beobachten von Tieren, Streicheln und Körperkontakt unterstützen den Abbau von Aggressionen und helfen bei der Stressbewältigung. Die Stressverminderung ist messbar in Form eines niedrigeren mittleren Blutdrucks im Vergleich zu Menschen unter ähnlichen Lebensumständen ohne Tierkontakt. Tierkontakt wirkt auch angstmindernd.
  • In Krisensituationen, wie beim Verlust von Angehörigen oder Freunden, helfen Tiere die Situation besser zu bewältigen.
  • Von 120 Befragten Tierhaltern im höheren Alter schätzten ein Drittel ihre Gesundheit als sehr gut sowie 39% als gut ein. Von einer vergleichbaren Gruppe von älteren ohne Heimtier meinten dagegen nur 10%, bei sehr guter und 30% bei guter Gesundheit zu sein. Rein medizinisch gesehen unterschieden sie sich jedoch in Anzahl und Art der chronischen Erkrankungen nicht signifikant. Ebenfalls zeigt sich, dass die Gruppe mit Tieren weniger unter Aggressionen und Depressionen litt als die Kontrollgruppe ohne Tiere.
  • Es konnte gezeigt werden, dass bei chronisch Erkrankten der Medikamentenverbrauch und damit die Kosten deutlich sinken können.
  • Auch der Verlust geliebter Menschen wird von Menschen, die Tiere halten, etwas leichter verwunden als von Menschen ohne Tierkontakt.
  • In einer Befragung berichteten 40% der Befragten mit Hund und auch 46% der Befragten mit Katze von einem deutlichen Zuwachs an Sozialkontakten nach der Anschaffung des Tieres.
  • Hat eine Familie ein Tier aus dem echten Wunsch der meisten Familienmitglieder heraus angeschafft, wird eine deutliche Zunahme von gemeinsamer Freude und Spaß beschrieben.
  • Bei der Analyse von Daten der Zusammenhänge von Heimtierhaltung und Gesundheit wurde die Gesundheit bzw. die Inanspruchnahmehäufigkeit des Gesundheitsversorgungssystems. Die rund 10.000 an der Befragung Beteiligten machten 1996 und 2001 Angaben u. a. zur Heimtierhaltung und zu ihrer Gesundheit. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass das Zusammenleben mit einem Heimtier einen signifikanten Gewinn an Gesundheit bewirkt. Es ergab sich zudem im Durchschnitt eine Einsparung von einem Zehntel der Arztkontakte im Vergleich zu denen, die keine Heimtiere hatten.


Schlussbetrachtung:

Zusammenfassend erlaubt die Auswertung der verfügbaren Daten den Schluss, dass der positive Einfluss der Heimtierhaltung auf Menschen die mögliche Gefährdung übersteigt. Das Risiko der Übertragung von viralen, bakteriellen, mykotischen oder parasitösen Zoonosenerregern von Heimtieren auf Menschen kann durch Einhaltung hygienischer Maßnahmen sowie durch tierärztliche Überwachung, verbunden mit bestimmten Impfungen der Tiere, erheblich reduziert werden. Das Risiko einer Allergie muss bei entsprechend disponierten Menschen im Einzelfall gegen den Gewinn an Lebensqualität abgewogen werden.